In meinen Zeiten als Copywriter bzw. Texterin gehörte natürlich auch die SEO-Optimierung von Website-Texten zu meinem Job. Dass das eine wichtige Rolle spielt, wenn man als Unternehmerin oder Entrepreneur online gefunden werden will, ist inzwischen jedem klar.
Doch auch ein zielgruppengerechtes Design spielt für die Auffindbarkeit im Netz eine Rolle – das ist weniger geläufig. Schon da steigen viele innerlich aus, von ‚technischem SEO‘ und dergleichen ganz zu schweigen.
Es gibt aber auch Menschen wie die fabelhafte Barbara Schmid, die funkelnde Augen kriegen, wenn es um die Optimierung von Onlineauftritten in Sachen SEO geht. Ich freue mich, euch heute einen Gastbeitrag von ihr vorzustellen. Keine Angst – du wirst dir nicht die Haare raufen, während du liest.
Barbara erklärt auf wunderbar verständliche Weise, was die Ladezeit deiner Website mit deinem Google-Ranking zu tun hat. Wenn du deine Website selbst verbessern willst: Denk über den Umzug zu einem neuen Hoster nach (Barbara und ich verwenden beide das Green Hosting von RAIDBOXES und sind höchst zufrieden).
Du kannst dir außerdem meinen fünfteiligen Kurs anschauen, den ich als Willkommensgeschenk an neue Abonnentinnen meines Newsletters verschenke. Da geht es nicht direkt um SEO, aber um fünf kleine Schritte, die du selbst umsetzen kannst, um deine Internetpräsenz zu optimieren.
So. Jetzt aber ohne weitere Umschweife zu Barbaras Artikel!
Ladezeit als Ranking-Faktor
Die schönste Website bringt dich nicht weiter, wenn sie nicht gefunden wird! Der hier dargestellte Punkt der Ladezeit ist einer von vielen Aspekten, welche das Ranking einer Website beeinflussen.
SEO beginnt schon bei der Auswahl des Domainnamens, geht über all die Dinge, die auf der Website direkt beeinflusst werden können (Onpage-Optimierung) wie Struktur, Navigation, Gestaltung, Branding, interne Verlinkungen, Qualität der Inhalte und hört bei rechtlichen Punkten noch lange nicht auf. Hinzu kommt die Optimierung all der Dinge, die außerhalb der eigenen Website liegen (Offpage-Optimierung) und deren Beeinflussung daher noch anspruchsvoller ist (Backlinks, Social Media etc.).
Was hat die Ladezeit der Website mit SEO zu tun?
SEO (Suchmaschinenoptimierung) besteht aus vielen einzelnen “Bauteilen”, unter anderem auch der Ladezeit einer Website. Zu schön wäre es, wenn man ein paar Keywords zusammentragen könnte und sofort landet die Seite auf Platz 1 der Suchmaschinen…
Leider braucht man für SEO erstmal eines: Geduld! Dies trifft jedoch nur auf den Betreiber der Website zu. Die Besucher der Seite haben diese definitiv nicht: Niemand hat mehr die Zeit, um auf das Laden der Seite zu warten. Die Folge: Wird die Seite nicht schnell genug geladen (wir reden hier von deutlich weniger als 3 Sekunden!) springen die Suchenden wieder ab.
Verweildauer als Einflussfaktor für das Ranking
Die Verweildauer wird ebenfalls von zahlreichen Faktoren beeinflusst, einer davon ist die Ladezeit. Bleibt ein Besucher längere Zeit auf der Seite, ist das für die Suchmaschinen ein Signal, dass hier vermutlich hochwertige, hilfreiche Inhalte zu finden sind. Da es das Ziel der Suchmaschinen ist, dem Suchenden die bestmögliche Antwort auf seine Frage zu bieten, wird diese Website weiter vorn angezeigt als Seiten, deren Besucher sich nur kurz dort aufhalten.
Wie lässt sich die Ladezeit überprüfen?
Für den ersten Eindruck in Sachen Geschwindigkeit bietet sich das Tool PageSpeed Insights von Google an. Das funktioniert ganz einfach und schnell, indem man die URL der Seite eingibt. Als Ergebnis bekommt man eine Auswertung (PageSpeed Score) in Form eines Ampelsystems sowohl für die Mobile als auch die Desktop Version. Das Ergebnis sollte für beide Versionen im grünen Bereich liegen.
Für mehr Details und Aussagefähigkeit bieten sich sogenannte „Wasserfall-Diagramme“ an – diese geben einen Einblick, wo die Verursacher der Ladehemmung sitzen und in welchem Umfang sie für diese verantwortlich sind.
Gründe für eine hohe Ladezeit
Viele Dinge können die Ladezeit beeinflussen – in den meisten Fällen liegt es entweder am Webhosting (z.B. am verfügbaren „Platz“ auf dem Server des Anbieters oder an zu langer „Antwortzeit“) oder an der Größe der eingebauten Bilder.
Tipps, um die Ladezeit zu verbessern
1. Im ersten Schritt sollte die Leistung des Webhosters überprüft werden, da steckt oft eine Menge Potenzial.
2. Ein Blick auf die Dateigrößen der Bilder kann nicht schaden. Bilder sollten nach Möglichkeit nicht „einfach so“ hochgeladen werden, sondern vorher auf max. (!) 300 kB komprimiert werden. Dies lässt sich schnell und unkompliziert auf der Seite tinypng.com erledigen. Die Bilder per Drag & Drop hinüberziehen und sofort beginnt die Komprimierung. Danach nur noch den Download Button klicken und das Bild ist vorbereitet. Auch die Bildgröße und das Dateiformat können die Ladezeit beeinflussen.
Für Bilder, die schon auf der Website hochgeladen sind, gibt es verschiedene WordPress Plugins, die auch eine nachträgliche Komprimierung ermöglichen.
Eine weitere (zusätzliche) Möglichkeit im Zusammenhang mit Bildern ist die Nutzung eine „Lazy Load“ Plugins: Bei dem Einsatz eines solchen Plugins werden zunächst nur die Bilder geladen, die für die Darstellung des Bereiches „Above-the-fold“ (des sofort sichtbaren Bereiches) notwendig sind. Bilder, die erst nach dem Scrollen dargestellt werden sollen, können verzögert geladen werden und die Seite kann schneller angezeigt werden.
3. Aufräumen ist immer eine gute Idee: Nicht benötigte Themes (nur aktives Theme und zugehöriges Childtheme müssen bleiben) und Plugins sollten gelöscht werden (nicht nur deaktivieren!). Das sorgt nicht nur für Platz, sondern auch für eine Portion Sicherheit: Nicht aktualisiert, können diese eine Sicherheitslücke in der WordPress Installation bedeuten.
Auch die Datenbank freut sich über eine Optimierung. Dies kann zum Beispiel mit dem Plugin WP Optimize erledigt werden.
4. Eine Komprimierung von HTML/CSS/Javascript Dateien kann sinnvoll sein. Oft bekommt man dies als Hinweis ausgeworfen, wenn ein Check der Ladezeit durchgeführt wird. Das Plugin Autoptimize kann helfen, allerdings setze ich dies mittlerweile etwa vorsichtig ein: Es kann der Ladezeit enorm auf die Sprünge helfen, ist aber nicht immer mit dem Theme kompatibel. Daher: Eine Funktion nach der anderen ausprobieren, ansonsten evtl. nur Teile davon nutzen.

SEO Tipp:
Ein einfacher, aber durchaus wirksamer SEO Tipp ist immer, sich in die Zielgruppe hineinzuversetzen. Wie wird sich der Besucher auf der Website fühlen? Was ist der erste Eindruck? Findet sich der Besucher dort zurecht? Ist die Seite logisch aufgebaut und geschickt verlinkt? Ohne Definition der Zielgruppe kann SEO nicht zielführend sein!
Oft hilft es auch sich die Meinung eines anderen einzuholen, da man selbst nach der „Bauphase“ dazu neigt, den Aufbau nicht mehr neutral zu bewerten.
Hier erfährst du mehr über die Autorin des Gastbeitrags: Barbara Schmid
Wenn du tiefer ins Thema SEO einsteigen willst: Barbara hat ein E-Book für dich, bietet aber auch einen Online-Selbstlernkurs zu SEO an. Du findest beides hier (Partnerlink):
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